PROF. DR. ANDREAS UFFELMANN
STADTPLANER + ARCHITEKT  BDA / DWB

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NEUGESTALTUNG JOHANNITERSTRASSE BAD OEYNHAUSEN
Neustruktuierung der Johanniter Ordenshäuser / Neubau Eingangshalle
  2004 · 2. Platz

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Kennzahl:  
Idee:

Nur eine organisatorische und atmosphärische Einheit von Patientenangeboten, architektonischem und freiräumlichem Umfeld kann in der zunehmenden Konkurrenzsituation der Krankenhäuser und Kliniken heute eine Perspektive bieten.
Ein gut funktionierendes Ordenshaus in einer qualitätsvollen Umgebung, wird eine hohe Akzeptanz bei den Patienten erzeugen sowie Synergien zwischen Stadt und Einrichtung hervorbringen. Darum sind nicht nur Außengestaltungsmaßnahmen, sondern komplexe Wechselwirkungen zwischen Innen und Außen, zwischen Funktion und Gestaltung notwendig.
Die Idee besteht in einer ganzheitlichen neuen Organisation des Umfeldes und der Gebäude des Johanniter Ordenshauses mit folgenden Zielsetzungen:

  • ein optimierter Betriebsablauf mit einem Freizeit- und Aufenthaltsbereich von hoher Qualität,

  • Erhöhung der Aufenthaltsdauer im Außenbereich durch ein differenziertes Angebot von verschiedenen Klimabereichen für die Übergangszeiten im Jahr

  • eine barrierefreie, hohe Aufenthaltsqualität in den Außenräumen

  • ein urlaubs-, freizeit- und abwechslungsorientiertes Ambiente mit unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Nutzungsqualitäten

  • klare Identitäten der Außenräume: Park, Promenade, Innenhöfe, klare Wegeführung

  • sichere und eindeutige Orientierung in den Außen-bereichen, barrierefreie Benutzbarkeit

  • einfache Zugangssituationen mit klarer Orientierung

  • ein neuer Wohn- und Hotelbereich im südlichen Gebäude für Besucher und Patienten, die nur ambulant die Angebote wahrnehmen

  • eine Verbesserung der äußeren Erscheinung der bestehenden Häuser hin zu einem freizeitlich anmutendem Ambiente

  • störungsfreie Außenbereiche – neues Verkehrskonzept
     

Städtebau:
  • Aufhebung der Straße, die in dem ursprünglichen historischen Kontext wegen der maßstabsverfremdenden Großbauten der Krankenhäuser nicht mehr wahrgenommen werden kann.

  • Schaffen einer barrierefreien, übersichtlichen und aufeinander abgestimmten Gebäude- und Freiflächen-struktur, die als ein einheitliches, übersichtliches, funktionales Ganzes den unterschiedlichen und individu-ellen Bedürfnissen der Patienten, der Besucher und des Personals gerecht wird.

  • Die Promenade wird zu einem wichtigen Verbindungs-element zwischen den anliegenden Gebäudekomplexen und schafft zudem eine atmosphärische Verbindung zu den bestehenden und verbesserten Garten- und Parkbereichen.

  • Nivellierung des Straßenniveaus zur besseren, barrierefreien Nutzung als Promenade und besseren Nutzung der Keller- bzw. Erdgeschosse.

  • Planung einer Verbindungshalle zwischen dem Reha- und Freizeitbereich mit hoher Aufenthaltsqualität und störungsfreier, öffentlicher fußläufiger Durchwegung. Überbrückung der unterschiedlichen Geländeniveaus innerhalb der Eingangshalle.

  • Ergänzung der Bebauung im südlichen Grundstücksbereich, mit östl. Erschließung

  • Anlage einer Freiraumfolge mit Innenhöfen, Freibereichen und eines Parks
     

Gebäude-funktion:
  • Reha- Bereich mit funktionalen, kurzen Wegen und Anbindung zur Eingangshalle

  • Erweiterung des Freizeit- und Aufenthaltsbereiches als Kommunikationspunkt zwischen Patienten, Angehörigen und externen Kontakten.

  • Hotel- und Wohnbereich für Besucher und Patienten sowie das Personal.

  • Betreutes Wohnen / Wohnen optional im südlichen Grund-stücksbereich

  • Zentraler, zweigeschossiger Eingangsbereich mit Verteiler-funktion in die Gebäude und auf die unterschiedlichen Geländeniveaus. Zuordnung von Cafeteria und Empfang. Klare Identität und Erkennbarkeit. Die Halle kann störungsfrei, fußläufig im Außenbereich durchwegt werden.

  • Eine Verbindungsbrücke zwischen den südl. Häusern kann zur Optimierung der Wege ergänzt werden.

  • Das Hauptgebäude wird in den Obergeschossen durch einen Anbau ergänzt, um die internen Abläufe zu optimieren

  • Der Versammlungsraum wird mit einem kleinen Anbau ergänzt, um von der kommunikativen Eingangshalle her die Eingans- und Zugangsfunktion zu den Gemeinschafts-räumen zu verbessern. Hier sind Freizeit- und Sport-aktivitäten ebenso denkbar wie Vorträge und Veran-staltungen.

  • Umbauung der Kapelle mit einer Glashalle, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und die Verbindungswege zu vereinfachen

  • Verlegung des Ambulanten Dienstes an die Zufahrtsstraße, um Durchgangsverkehr zu vermeiden. Im vorderen, westliche Promenadenbereich liegt die Zufahrt und die ESTP.
     

Architektur / Landschafts-architektur:
  • Die bestehenden Gebäude werden mit einer neuen Verkleidung der Balkone versehen, wie Schiebläden (Alu, elox.=leicht) und neu gestalteten Balkon-brüstungen, um eine freundlichere Atmosphäre zu erzeugen mit Assoziationen von Freizeit, Urlaub usw. Diese neuen Fassadenelemente fassen auch die verschiedenen Gebäude gestalterisch zusammen,

  • Die zentrale Promenade ist von Lichtstelen und Baumreihen gesäumt, die an den Verlauf der ursprünglichen Straße erinnern. Der Belag ist mit sandsteinfarbener Oberfläche geplant

  • Das Material der Eingangshalle ist dem der Promenade angeglichen, z.B. als Sandsteinverkleidung,

  • Das Lichtkonzept sieht einen abendlichen Lichtraum vor. Die Lichtstelen stehen im Rhythmus der Stützen in der Eingangshalle,

  • Die Innenhöfe sind einerseits als „Wasserhof“ mit Verbindung zur Kapelle geplant, anderseits als „Schattenhof“ mit Zugang zur Cafeteria,

  • Im südlichen Park mit Altbaumbestand bietet ein neues Wegenetz mit zwei zentralen Staudenbeeten erweiterte Spazierwege.

  • Großkronige Bäume beschatten die Stellplätze und unterstreichen den Parkcharakter,

  • Die städtebauliche Neuordnung und die Optimierung der Funktionsabläufe aufgreifend, werden die Freiräume geordnet und ihnen eindeutige Raum-sequenzen zugeordnet,

  • Die Johanniterstraße erhält eine Bepflanzung aus Blütenbäumen (z.B. rotblühende Kastanien od. gefüllt blühende Kirschen), die den Kurstadtcharakter unterstreichen,

  • Westlich der neuen Einganghalle verbindet der Platzbelag die Gebäudereihen und unterstreicht die Querbeziehungen. Die Blütenbäume lösen sich hier von der Alleebepflanzung zu einer Platzbepflanzung auf. Aufenthaltsmöglichkeiten unterschiedlicher Art entstehen.
     

Schluss:

Mit diesem Gesamtkonzept entsteht beim Patienten nicht mehr wie bisher der Eindruck einer gewissen Unübersichtlichkeit des Klinikbereiches, sondern als Ergebnis der Umplanung und Umstrukturierung eher der einer von Harmonie, Übersichtlichkeit und damit größeren Geborgen- und Sicherheit geprägten Klinikstruktur.
Diese unterstützt aus medizinisch- psychologischer sowie therapeutischer Sicht den Heilungs- und Genesungsprozess und trägt damit zur Optimierung der Klinikleistung bei.
 
 

Wettbewerbs-teilnehmer: Architekt: Prof. Dr. A. Uffelmann, Hannover
Dipl. Ing. Thorsten Meiners
Cand. Arch. Sven Krahe
 
Fachplaner:
  • Ökologie
Prof. Dr. Dirk Althaus – Institut für postfossile Architektur, Hannover
  • Landschafts-architektur
LohausCarl, Hannover
  • Ärztl. Beratung
Dr. J. Abicht (SKMG), Hannover