PROF. DR. ANDREAS UFFELMANN
STADTPLANER + ARCHITEKT  BDA / DWB

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BIBLIOTHEKSPAVILLON HERRENHAUSEN, HANNOVER
Umbau, Renovierung, Restaurierung des Bibliothekspavillon

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Bauort:  Herrenhausen, Hannover
Bauherr / Investor: Stadt Hannover - Hochbauamt, Hannover
Baujahr: 1992
Grundstück: .
Bruttogeschoßfläche: .
Bruttorauminhalt: .
Grundstückskosten: .
Baukosten: 1,3 Mio. DM
Bibliothekpavillon Hannover-Herrenhausen Bibliothekpavillon Hannover-Herrenhausen

Bibliothekspavillon Hannover - Herrenhausen
G.-F. Laves, 1817 - Umbau, Renovierung, Restaurierung

Der Bibliothekspavillon Herrenhausen steht als städtebaulicher Orientierungspunkt am Ende der Herrenhäuser Allee, die den Bereich der Gärten mit dem Königsworther Platz verknüpft.
Die Bauaufgabe bestand in der Restaurierung des Kuppelraumes, des zentralen erdgeschoßigen Rundbaus und der Renovierung des Ostflügels. Der beschädigte Westflügel sollte zur Bibliothek und zu Arbeitsräumen des Gartenamtes umgenutzt werden.

Unser Entwurfsziel war das Aufzeigen von geschichtlichen Prozessen durch den Kontrast von Alt und Neu sowie das Sichtbarmachen der verschiedenen Bauabschnitte. Die städtebauliche und historische Bedeutung des Gebäudes führten zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Auftraggeber und Denkmalpflege.

Der Laves-Bau von 1817 wurde in den Flügeln ursprünglich als Wohngebäude für Gärtner konzipiert, der Rundbau sollte ein Aufenthaltsbereich für Gäste und Besucher der Herrenhäuser Gärten sein.
Laves Gebäudeentwurf steht in der Tradition der französischen Revolutionsarchitektur. Es war sein erster öffentlicher Auftrag. Zur Rekonstruktion des ursprünglichen Zustandes sind in der Literatur nur Grundrisszeichnungen zu finden.
Der Bauzustand war gezeichnet durch eine Kriegszerstörung eines Flügelteils, die nach notdürftigen Reparaturen sichtbare Schäden zurückließ. So waren Risse im Putz sichtbar, auch morsche Balkenlagen, feuchte Fußböden und der schlechter Zustand der Wände ( Gipsputz ) in der Rotunde machten eine grundlegende Renovierung notwendig.
Der Entwurf für die Instandhaltungs- und Umbauarbeiten wurde von unterschiedlichen Anforderungen von Seiten der Denkmalpflege, den Nutzern und den Architekten bestimmt.
Die Denkmalpflege forderte den Erhalt des originalen Gebäudekonzeptes von Laves, das Sichtbarmachen der verschiedenen Renovierungsabschnitte, den authentischen Farbanstrich der Fenster und Türen, den Erhalt von historisch unterschiedlichen Farbschichten der Wände sowie das Einbringen der Fußböden nach dem ursprünglichen Zustand. Ebenso war die originalgetreue Restaurierung der Rotunde vorgesehen.
Der Nutzer benötigte Platzbedarf zur Unterbringung von Akten und Arbeitsmaterial, für den Einbau einer Teeküche, die Einrichtung eines Fotoraumes sowie einer Bibliothek.

Als Architekten suchten wir danach, die zeitlich verschiedenen Eingriffe und Nutzungsarten sichtbar zu machen.
Die Veränderung des ursprünglichen Gebäudekonzeptes von Laves im Inneren planten wir als freie Installation im Westteil des Gebäudes, mit einer Schrankwand und integrierter Teeküche als Einbaumöbel. Die Nahtstellen zwischen Alt und Neu verdeutlichten wir durch das Absetzen neuer abgehängter Decken von den alten Wänden durch Fugen. Die Einrichtungsgegenstände sollen möglichst zurückhaltend erscheinen, Möbel, Gardinen, Beschläge und Beleuchtungskörper sowie Lichtschalter wurden in einfachem Material gewählt und an den ursprünglichen Gestaltungsprinzipien orientiert.
Das Beibehalten der historischen Gebäudekonzeption mit zum Teil sichtbar gelassenen unterschiedlichen Farbschichten zeigt als Zeitdokumentation die verschiedenartigen Auffassungen von denkmalpflegerischen Interpretationen. Die historische Bedeutung des Gebäudes bedingte für uns eine Reduzierung der formalen, neuen Ausdrucksmittel.                                                                                                                                               (A. U.)

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